Hintergründe und Ziele des Forschungsprojekts

Das Projekt „Adressat_innen der Jugendhilfe“ ist für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und untersucht fallrekonstruktiv die Auswirkungen sozialpädagogischer Interventionen auf die Biographien von Kindern und Jugendlichen in zwei kontrastierenden Institutionen der Jugendhilfe (stationäre Hilfen sowie die offene Kinder- und Jugendarbeit).

Aus der Perspektive der Adressat_innen soll danach gefragt werden, welche Formen der Handlungs-ermächtigung die rekonstruierten institutionellen Bedingungen ermöglichen oder verhindern. Auf diese Weise sollen die Folgen der Jugendhilfe für die Adressat_innen nicht nur biographisch nachgezeichnet, sondern in den Kontext des Hilfesystems gesetzt werden. Das Projekt soll Erkenntnisse darüber generieren, wie die biographischen Erfahrungen der Jugendlichen zu dem „tatsächlichen“ pädagogischen Setting in Beziehung stehen. Es geht somit nicht darum zu zeigen, wie sich pädagogisches Handeln in der Jugendhilfe professionalisieren lässt, sondern zu fragen, was dieses professionelle Handeln für die biographische Entwicklung von jungen Menschen bedeutet.

Die Ergebnisse der Studie sind sowohl grundlagentheoretisch als auch professionstheoretisch von Interesse. Bislang gibt es kein empirisch abgesichertes Wissen darüber, wie sich die mittlerweile unbestrittenen „Wirkungen“ der Jugendhilfe ausgestalten.