Erhebungsverfahren und Methoden

Das Forschungsprojekt sieht ein mehrebenenanalytisches Forschungsdesign vor. Es werden unterschiedliche qualitativ-rekonstruktive Methoden der empirischen Sozialforschung verbunden und die Ergebnisse systematisch aufeinander bezogen. Ausgangspunkt der Datenerhebung bilden Institutionen aus zwei Handlungsfeldern der Jugendhilfe: ein Kinder- bzw. Jugendwohnheim und ein offener Jugendtreff. Dort wird zunächst auf unterschiedlichen Ebenen ethnographisch das pädagogische Setting erschlossen. Anschließend werden die jungen Menschen als Adressat_innen in den Einrichtungen ausgewählt und biographische Interviews durchgeführt.

Um der Gefahr des geplanten Forschungsprogramms entgegenzuwirken, die Adressat_innenperspektive unter einer institutionellen oder professionellen Perspektive zu subsumieren, ist es deshalb wichtig, im Sinne einer „Kontextfreiheit“ den Adressat_innen uneingeschränkten Raum bei der Datenerhebung und Auswertung einzuräumen und nicht im Vorfeld mit Kontextwissen über die Einrichtung der Jugendhilfe die Interviews vorzustrukturieren. Die Prämissen einer qualitativ-rekonstruktiven Logik scheinen diesen Ansprüchen am ehesten gerecht zu werden und müssen aber im Forschungsprozess ständig reflexiv überprüft werden.